News DOCK 20: Unser Programm für das Jahr 2022 10. März 2022

© Luka Jana Berchtold: Untitled (couch table), Foto: Angela Lamprecht

Im Jahr 2022 widmet sich unser Programm insbesondere jungen künstlerischen Positionen der Gegenwart. Dabei bespielen wir neben unserem Kunstraum auch den digitalen Raum und unser Eingangsfenster in der Pontenstraße 20.

 

Bereits am 1. Februar eröffnete mit „Wunderblock BETA“ die erste digitale Medienkunstausstellung, für die Künstler:innen aus verschiedenen Bereichen digitaler Kunst über zehn Monate hinweg sowohl unseren Online-Raum bespielen als auch das Schaufenster unseres Eingangsbereiches in der Pontenstraße 20 in Lustenau.

 

Drei weitere Ausstellungen werden physisch in unseren Räumen in diesem Jahr stattfinden. Seit 17. Februar zeigen wir mit „Cancel the Reboot“ die erste institutionelle Soloshow der US-amerikanischen Künstlerin Billie Clarken. In ihren installativen Arbeiten beschäftigt sich Billie Clarken mit Bildpolitiken der zeitgenössischen Kulturindustrie. Ausgehend von der Fotografie, wandte sie sich in den letzten Jahren der Plastik zu und wur-de mit skulpturalen, bedruckten Schaumstoffen bekannt, auf denen geisterhaft Celebrities abgebildet sind. Die Aneignung, Reproduktion und Entfremdung medialer Bilder sowie deren daraus resultierendes Eigenleben sind Ausgangspunkt für ihre Auseinandersetzung mit Starkult und Identität.

 

Ab Juni werden unsere Räumlichkeiten von der Vorarlbergerin Luka Jana Berchtold bespielt. Für ihre Ausstellung „Dicke Haut“ entstehen Objekte, die stellvertretend für Gefühlslagen Raum einnehmen und ihnen somit Sichtbarkeit verschaffen. Empfindsamkeit Ausdruck zu verleihen ist ein programmatisches Anliegen der Künstlerin. Den oft pragmatischen und stoischen Erfahrungen des Alltäglichen wirkt sie mit ihren Arbeiten entgegen, indem sie durch ihre sorgsame Bearbeitung des Materials auch feinste emotionale Regungen erfahrbar macht. In ihrer Einzelausstellung behandelt Berchtold die schützende und doch durchlässige Membran zur Welt als eine Metapher verschiedenster Seins-Zustände. Sie findet Anwendung als harte, schützende Hülle, durch die sich klare Grenzen zwischen Innen und Außen, Eigen und Fremd bestimmen lassen.

 

Auch dieses Jahr gibt es wieder ein Residency-Programm, für das das DOCK 20, gemeinsam mit dem Druckwerk Lustenau und dem S-MAK zwei Künstler:innen einlädt, für sechs Wochen in Lustenau zu leben und zu arbeiten. Die Resultate des Aufenthaltes werden Teil der Gruppenausstellung „Raster und Fraktal“ sein und sich in diesem Jahr insbesondere mit dem Bereich der Printmedien befassen. Die Gruppenausstellung präsentiert künstlerische Positionen, die sich kritisch mit der Ordnung der Dinge als Infrastruktur und ihrer Ästhetik auseinander setzen. Die weltumspannende Technologisierung vieler Lebensbereiche eröffnet auch neue Fragen für die künstlerische Produktion. Wie gehen Künstler:innen mit dem Pluralismus gesellschaftlicher Ordnungen und Kosmologien um, die zunehmend auch im westlichen Kunstkanon an Relevanz und Sichtbarkeit gewinnen?

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