2020.03

Nana Mandl – "dropping distance"

Laufzeit: 5. September bis 1. November
Eröffnung: Donnerstag, 3. September, 19 Uhr

Nana Mandl (geb. 1991 in Graz) gehört zweifellos zu den Shootingstars der jungen österreichischen Kunst. Für ihre raumgreifenden, farb- und materialintensiven Collagen plündert sie analoge und digitale Bildarchive und kombiniert sie zu präzisen und vielschichtigen Bildern, in denen private Erinnerung auf das kollektive Gedächtnis einer Generation trifft. Sticker-Motive und Abziehbilder, Disney-Figuren und Bravo-Cover, die eigene Handschrift und Fotos treffen auf Photoshop-Layouts und Renderings, auf verpixelte Flächen und visuelle Informationsreste aus der digitalen Bildproduktion, -speicherung und -reproduktion. Was entsteht, sind visuell spannende und formal stets präzise ausgewogene Bilder, die irgendwo zwischen Nostalgie und höchst Zeitgenössischem funktionieren. Dabei spielt vor allem auch die Materialität eine große Rolle: Die Leinwand wird immer wieder in ihrer Stofflichkeit betont, unterschiedliche Textilien treffen aufeinander und werden verschieden bearbeitet und immer wieder tauchen auch Stickereien in ihren Tableaux auf: Mal wird der gestische Pinselstrich gestickt, mal aufwendig ein kleines Symbol auf dem textilen Untergrund mit Rückstich festgehalten; Immer hat die Stickerei für Mandl mit „der Faszination an der totalen Entschleunigung im Umgang mit dem Bildmaterial“ zu tun. Genähtes und Gesticktes sind in der künstlerischen Praxis Mandls damit Ankerpunkt und Gegenpol zu einer beschleunigten Bildproduktion und –zirkulation, die die mit digitalen Technologien sozialisierte „Generation Remix“ auszeichnet. Für ihre Ausstellung in Lustenau richtet die Künstlerin ihren Blick auf den Boden: der 100 Quadratmeter große Ausstellungsraum wird mit einem passgenauen Teppich ausgekleidet, bedruckt mit einer digitalen Collage. Aus dem sterilen Raum wird eine große Kuschelwiese, bestückt mit Objekten und Bildern. 

Zeitgleich präsentieren im kleinen Ausstellungsraum die beiden diesjährigen Stipendiatinnen der vom S-MAK, dem Druckwerk und dem DOCK 20 ausgeschriebenen Residency ihre Arbeitsergebnisse. Die Künstlerin Margarita Rozhkova aus Berlin sowie die Kunstwissenschaftlerin Anne Zühlke aus Wien wurden aus 35 Bewerberinnen und Bewerbern für das jährlich ausgeschriebene Programm ausgewählt. Als diesjähriger Arbeitsschwerpunkt beschäftigen sie sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit der Geschichte der Lustenauer Stickerei und der Sammlung des S-MAK. 

Installationsansichten

Rahmenprogramm

03.09.2020, 19 Uhr
Eröffnung:
Nana Mandl "dropping distance" (großer Ausstellungsraum)
Margarita Rozhkova und Anne Zühlke "Far Away Land" (kleiner Ausstellungsraum)

04.09.2020, 19 Uhr
Dialogführung
Künstlerin Margarita Rozhkova und Kunstwissenschaftlerin Anne Zühlke erzählen über ihren Arbeitsaufenthalt in Lustenau und ihre Recherche zur lokalen Stickereitradtion.

05.09.2020, 16 Uhr
Dialogführung
Im Dialog durch die Ausstellung "dropping distance" mit Künstlerin Nana Mandl.

18.09.2020, 17 Uhr
Kuratorinführung mit Apéro
Kurzführung mit Claudia Voit durch die Ausstellung "Nana Mandl: dropping distance" mit Drinks, Snacks und der Möglichkeit, Fragen zu stellen.

09.10.2020, 16 Uhr
Führung und Kinder-Leserunde
Während Kuratorin Claudia Voit durch die Ausstellung führt, liest Christa Bohle für und mit Kindern Geschichten von Nähe und Distanz.

01.11.2020, 17 Uhr
Finissage und Performance mit Veza Fernández.

Teilnahme an allen Veranstaltungen und Führungen frei mit einem gültigem Ticket für die Ausstellung (4 EUR/3 EUR ermäßigt).

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