Feature: Maria Proshkowska's "No Name Ritual"
Maria Proshkowska, Serhiy Morgunov, "No Name Ritual“ (2021), Documentation, 3:28 min
The "no-name ritual" is a metaphor for reflection on the experiences collected and lived through and the future. The project is about the importance of working with these experiences, the permanence and routine of this process and how it is an integral part of any journey.
The images are similar to the epic and important film for Ukraine and the reappraisal of its Soviet history, "Earth" by Oleksandr Dovzhenko. Dovzhenko endowed "Earth" with the symbolism of the mystical connection between the Ukrainian people and their land, arguing that man and nature were separated by collectivisation. In this way, Maria Proshkowska and Serhiy Morgunov look back to the past and re-evaluate their experiences.
Today, after the start of the large-scale invasion, the video has taken on a new meaning, as it makes the multi-layered connection between the Ukrainians and the Ukrainian land even clearer.
About half of the filming locations in the Kyiv region were occupied by Russian troops in February and March and mutilated by tank tracks.
(scroll down for the German translation of the interview).
Maria Proshkowska was born in 1986 in Kyiv. After graduating from the National University of Internal Affairs of Ukraine, she studied at the Institute for Contemporary Art Problems in Kyiv. Her work deals with problems of gender research, the influence of trauma in society and questions of self-identification.










Stills from "No Name Ritual". The main character is embodied by Maria Proshkowska / Stills aus "No Name Ritual". Die Protagonistin wird von Maria Proshkowska verkörpert.
Das „No-Name-Ritual“ ist eine Metapher für die Reflexion über die gesammelten und durchlebten Erfahrungen und die Zukunft. In diesem Projekt geht es um die Bedeutung der Arbeit mit diesen Erfahrungen, um die Beständigkeit und Routine dieses Prozesses und darum, dass er ein integraler Bestandteil eines jeden Weges ist.
Die Bilder dieses Videos ähneln dem epischen und für die Ukraine und die Aufarbeitung ihrer sowjetischen Geschichte wichtigen Film „Erde“ von Oleksandr Dovzhenko. Dovzhenko stattete „Erde“ mit der Symbolik der mystischen Verbindung zwischen dem ukrainischen Volk und seinem Land aus und argumentierte, dass Mensch und Natur durch die Kollektivierung getrennt wurden. Auf diese Weise blicken Maria Proshkowska und Serhiy Morgunov wieder in die Vergangenheit zurück und werten ihre Erfahrungen neu aus.
Heute, nach dem Beginn der groß angelegten Invasion, hat dieses Video eine neue Bedeutung erlangt, da es die vielschichtige Verbindung zwischen den Ukrainer:innen und dem ukrainischen Land noch deutlicher macht.
Ungefähr die Hälfte der Drehorte in der Region Kiew wurde im Februar und März von russischen Truppen besetzt und durch Panzerspuren verstümmelt.
Maria Proshkowska wurde 1986 in Kiew geboren. Nach einem Abschluss an der Nationalen Universität für Innere Angelegenheiten der Ukraine studierte sie am Institut für zeitgenössische Kunstprobleme in Kiew. Ihre Arbeiten befassen sich mit Problemen der Geschlechterforschung, der Beeinflussung von Traumata in der Gesellschaft und Fragen der Selbstidentifikation.
Das Projekt
In Solidarität mit ukrainischen Künstler:innen und für den Erhalt der ukrainischen Kunst- und Kulturszene und vergibt das DOCK 20 in Zusammenarbeit mit dem Office Ukraine für das Jahr 2023 zwei Arbeitsstipendien an Künstler:innen, die aufgrund des Krieges das Land verlassen mussten. Mithilfe der Stipendien soll es den beiden ermöglicht werden, auch weiterhin im Bereich bildender Kunst tätig zu sein. Aus den Vorschlägen des Office Ukraine wurden Nataliya Ilchuk und Maria Proshkowska ausgewählt. Arbeiten der beiden Künstlerinnen sind vom 1. bis 28. Februar 2023 online und im Schaufenster des DOCK 20 nach Einbruch der Dunkelheit zu sehen.
Die Plattform Office Ukraine. Shelter for Ukrainian Artists wurde im Februar 2022 angesichts der Notsituation vieler Kulturakteur:innen ins Leben gerufen. Die Plattform unterstützt ukrainische Künstler:innen und koordiniert zivilgesellschaftliche und institutionelle Initiativen. Die Büros in Wien, Graz und Innsbruck vernetzen Künstler:innen mit Institutionen in Österreich, die Arbeits-, Unterkunfts- und Projektmöglichkeiten für Geflüchtete aus der Ukraine zur Verfügung stellen wollen.
LINKS
Office Ukraine. Shelter for Ukrainian Artists
Website Maria Proshkowska