2025.02: Chantal Kaufmann

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Laufzeit: 17.5.–26.7.2025
Eröffnung: 16.5.2025, 19:00


Im Zentrum von Chantal Kaufmanns künstlerischer Praxis steht das Verhältnis von Sprache und Bild und die Frage nach der sprachlich-visuellen Bedeutungsproduktion zwischen Autor*in und Rezipient*in. Angetrieben von einem Interesse an feministischer Semiotik untersucht ihre Praxis die Bildung des Subjekts in und durch Sprache. Mittels visueller Strategien der Aneignung, Wiederholung und Rhythmisierung, der Assemblage und des Cut-up verfolgt sie eine Übertragung sprachimmanenter Logiken auf die Produktion von Bildern und betont hierin das Wechselspiel zwischen visuellem Rhythmus und sprachlicher Struktur. Im Spiel mit der formalen Gegenüberstellung von visuellen Elementen und textbasierten Inhalten bewegt sich Kaufmanns Praxis zwischen verschiedenen Medien – darunter Video, serielle Druckverfahren, Musik und Malerei.

Geleitet von einem Interesse an Ästhetiken des Vorsprachlichen und einer Kritik am Logozentrismus als westlichem „Imperialismus des Logos“ befasst sich Kaufmanns Praxis mit den Bedingungen und Mechanismen von Subjektkonstitution und den Möglichkeiten der Überschreitung rationaler Subjektivität. Dabei nimmt ihre Arbeit oftmals Bezug auf sprachliche Neuerungen der literarischen Avantgarde und feministische Theorien, die „aus der Sprache eine Arbeit machen” (Julia Kristeva), und sich dabei durch verschiedene Ebenen des Semiotischen durcharbeiten: Gestik, Rhythmus, Intonation, Lachen. Sprache ist dabei immer an eine materielle Realität gebunden.

Chantal Kaufmann (1984, Luzern, Schweiz) lebt und arbeitet in Zürich und Wien. Sie studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (2012-2015) und Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste Wien (2017-2022). Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen gehören: Kunstraum Memphis, Linz (2024) Kunstverein Gartenhaus, Wien (2024); Milieu, Bern (2023); Galerie Kirchgasse, Steckborn (2023) und Oxford, Berlin (2022). Ihre Videoarbeiten wurden bei DOCK20 Lustenau (2023), Viennale - Vienna International Filmfestival (2022), mumok Kino, Wien, (2018) gezeigt und waren in Gruppenausstellungen in der Kunsthalle Bern (2022), Weiss Falk, Basel (2020), Museum im Bellpark, Kriens (2019) und Kunsthalle Zürich (2016) zu sehen. Kaufmann leitete die unabhängigen Kunsträume UP STATE, Zürich (2014-2018) und Shoefrog, Wien (2019-2020). Sie arbeitet als Senior Artist an der Universität für angewandte Kunst Wien, wo sie in der Abteilung für Malerei unterrichtet.

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5_Votiv Kino
2_Stretcher
4_Milieu
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