Veranstaltung DOCK 20 life: AUSDRUCK DER SCHEU [Mountains and Paranoia]
AUSDRUCK DER SCHEU [Mountains and Paranoia] 2023 ist ein vertontes Performance Stück von Eliza Ballesteros, choreographiert für den Bass-Bariton Sänger Thomas Huy, Choreografin und Tänzerin Magdalena Forster und ein 4-Kanal-Audiogerät mit Subwoofer. Komposition von David Rank.
Die Partitur ist aus Fieldrecordings des traditionellen "Alp-Abzugs" komponiert, einer folkloristischen Tradition in den Alpenregionen im Spätsommer, wenn die Kuhherden von den Bergen in die Dörfer zurückkehren. Die Musik konzentriert sich auf die Glocke als Protagonistin und ist für den Live-Gesang eines Opernsängers mit Bass-Bariton komponiert, dessen sensible, aber kraftvolle Stimme die Kommunikation zwischen dem Hirten und dem Tier vermittelt; er erzählt ein dunkles Märchen ohne Worte. In Lustenau wird das bestehende Stück um die Ebene der choreografierten und doch in der Improvisation verortete Bewegung der Choreografin Magdalena Forster erweitert. Die Dramaturgie des Stücks entspricht der Verbindung von der Erfahrung einer Panikattacke mit der Idee eines Abstiegs. Als Referenz dient Paul Nizons Essay "Diskurs in der Enge“ (Suhrkamp, 1990), in dem er über (metaphorische) klaustrophobische Gefühle schreibt, die die Alpen in ihm hervorrufen.
Eliza Ballesteros lebt in Düsseldorf (DE) und ist zur Zeit Artist in Residence in Zürich (CH). Sie schloss 2019 ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschülerin von Prof. Rita McBride ab. Ballesteros erhielt 2021 den Förderpreis der Stiftung Kunst- und Kultur Bonn mit dem Wienand Verlag Köln, der ihre erste Monografie publizierte. Ihre erste institutionelle Einzelausstellung BUTCHER'S COIN (2022) war im Westfälischen Kunstverein Münster zu sehen, kuratiert von Angela Theisen.
Ihre Arbeiten wurden unter anderem in der Kunsthalle Düsseldorf (2021), dem Kunstpalast Düsseldorf (2022), in der Simultanhalle Köln (2021), der Kunstsammlung NRW K21 (2020), dem Neuen Aachener Kunstverein (2022), der Galerie fiebach, minninger (2021), auf der Art Cologne (2022) als NEW POSITION und bei den Sculpture Spots der Art Düsseldorf Messe (2023) präsentiert. Ballesteros bezeichnet sich selbst als skulpturale Konzeptkünstlerin, die sich mit Objekten, Texten und Installationen beschäftigt. Sie rekontextualisiert und interpretiert kulturelle Bedeutungen von Symbolen und Materialien neu, um durch die präzise Inszenierung bühnenartiger Settings Macht- und Gesellschaftsstrukturen zu hinterfragen. Ihre Arbeiten sind stetige Verhandlungen und Erkundungen von Themen wie Tradition, Machtdynamiken, Deutungshoheiten, unheimliche Fetische und Geschlechternormen.