baer – Kollektive Absichten
baer
Kollektive Absichten
3. September bis 2. Oktober 2016
Das KünstlerInnenkollektiv baer arbeitet seit 2008 unter wechselndem Namen in unterschiedlichen Konstellationen. Aus dieser losen Form speist sich wesentlich die künstlerische Praxis der Gruppe, situationell Arbeitsweisen auszuprobieren:
„Das Arbeiten in einem Kollektiv ist wie Autofahren mit angezogener Handbremse - dabei ist der Geschwindigkeitsverlust nicht als Schwäche zu verstehen, sondern als Vorteil, der es ermöglicht, dem narzisstischen Geltungs- und Entfaltungswahn des genialen Einzelkünstlers und genialen Kurators als Notbremse entgegenzuwirken.“
baer versteht den Ausstellungsraum als Versuchslabor und Verhandlungsort für künstlerische, räumliche und soziale Fragestellungen. Die Bar als Objekt zwischen Skulptur, Möbel und sozialem Konstrukt etablierte sich dabei zu einem wiederkehrenden Motiv und spielt auch in der Ausstellung in Lustenau eine Rolle: Hier steht das aus Fichtenholz und Stahl gezimmerte Stück im Zentrum der Ausstellung und ist nur über einen Umgang zu erreichen, der sich auf einer Höhe von eineinhalb Metern um den zentralen Ausstellungsraum schmiegt und in eine elegant geschwungene, aus alten Dachbalken gefertigte repräsentativen Treppe mündet.
In der Mitte leuchtet verführerisch ein gut gefüllter Kühlschrank im überhitzten Ausstellungsraum - einzig der Respekt vor der künstlerischen Installation hält vor seiner Plünderung ab, zumindest eine kurze Zeit lang. Der Weg zur Bar erlaubt ungewöhnliche Ein-, Aus- und Durchblicke: Mit dem Kopf in der Zwischendecke wird das Kabelgeflecht über der abgehängten Zwischendecke sichtbar, sorgfältig akzentuiert durch meterlange und in Handarbeit gefertigte Häkelketten. Über Lautsprecher lässt sich die Fertigung eines ebenfalls eigens für die Ausstellung angefertigten Triptychons verfolgen: Zwischen dem Schütteln von Farbdosen und dem Reiben von Schablonen auf Leinwand sind die Diskussionen der Künstlerinnen und Künstler beim gemeinsamen Anfertigen eines großformatigen Gemäldes zu hören.
Das Endprodukt ist klassisch inszeniert im kleinen Ausstellungsraum gehängt, während das Video zur Tonspur im Treppenhaus projiziert wird. Eine liebevolle, aufwendige und kluge Dekonstruktion des Ausstellungsraums mit seiner 45-jährigen Geschichte.
Rahmenprogramm und Vermittlung
25. August bis 2. September
Ausstellungsaufbau in Lustenau
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2. September, 19 Uhr
Eröffnung mit Bar und Liquid Performance
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1. Oktober, 18 - 1 Uhr
Finissage mit Bar, stündlichen Kurzführungen, Musik und Drinks zur Langen Nacht der Museen. Die KünstlerInnen sind anwesend.
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Edition
Barhocker, 2016
Doka-Dreischichtplatten, gefräst
Auflage: 22 signiert und nummeriert
Preis: 250.- EUR (inkl. Mwst.)
Eigens für die Ausstellung haben baer passende Barhocker aus Dreischichtplatten gefräst. Das günstige Material der universell einsetzbaren und im Baumarkt erhältlichen Schalungsplatten mit ihrer charakteristischen gelben Farbigkeit steht im Kontrast zur fast gotisch anmutenden Form der Hocker, die über ein einfaches Stecksystem auseinander- und wieder zusammengebaut werden können.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte direkt an Claudia Voit
baer: Johannes Franz, Sarah Kienpointner, Thomas Lehner, Philipp Leissing, Nadine Lemke, David Postl, Arthur Summereder, Michael Suszynski