2022.digital: Wunderblock BETA

Februar bis Dezember 2022, online und im Schaufenster des DOCK 20 in der Pontenstraße 20.


Medienkunstarbeiten internationaler und regionaler Künstler:innen und Kollektive bespielen über zehn Monate den digitalen Show-Room auf der Webseite des DOCK 20 und das Schaufenster zur Pontenstraße im Foyer des Hauses in den Abendstunden. Das Video wird zum Mittel der Introspektion, zum Bindeglied zwischen Lebensrealität, Wunschdenken und Archiv und zum externen Gedächtnis kollektiven Erlebens. In seinem Text „Notiz über den ‚Wunderblock‘“ von 1925 beschrieb Freud ein kleines Schreibgerät, dessen besondere Eigenschaft darin besteht, dem komplexen menschlichen Wahrnehmungsapparat zu entsprechen, denn es kann sowohl dauerhafte Erinnerungsspuren speichern als auch beliebig oft zu einer wiederum „unbeschriebenen“ weißen Seite werden, auf der Platz ist für neue Gedankenspuren. In gleicher Weise wird auch das Schaufenster des Kunstraums zu einer Projektionsfläche und einem Bilderspeicher.

In ihren Arbeiten thematisieren die unterschiedlichen künstlerischen Positionen Bedingungen, Potenziale und Probleme der Digitalität und ihrer Ästhetik, wenden sie an als Methode an und testen die Grenzverläufe zwischen digitalen und analogen Identitäten aus. Die Künstler:innen verhandeln politische Fragen wie die Bedeutung des Internets für die Entstehung und Verbreitung politischer Strömungen wie zum Beispiel des Cyber-Feminismus, reflektieren aber auch ganz persönliche und intime Erfahrungen wie die der eigenen Kindheit auf dem Land durch das Medium Film. Sie erforschen Videospiele, Archivmaterial, collagieren Footage mit eigenen Aufnahmen und ertasten sich mithilfe des apparativen Blicks ihren Zugang zur Welt.

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